Kreativwoche der BAfEP Kärnten

Angehende Kindergarten- und HortpädagogInnen, eine in Architektur ausgebildete Kreativpädagogin und eine selbstbauprojekterfahrene Landschaftsarchitektin gestalten gemeinsam ein von Jung und Alt verwendbares, bespielbares Stück Freiraum.

Das Thema Spielfreiraum – Kinderspiel ist für Kindergarten- und HortpädagogInnen von großer Bedeutung, werden sie doch in Zukunft täglich mehrere Stunden Kinder beim Draußenspielen betreuen. Draußen spielen bedeutet
– Bewegung 
– Kreative Auseinandersetzung mit Materialien, dem Ort, dem Raum, der Welt…
– Soziales Spiel
– Naturerlebnis

Das Zurverfügungstellen von Räumen, die das eigenständige Entwickeln von Spielen in einem sicheren und angenehmen Rahmen unterstützen und fördern, bedeutet mehr als das Anordnen vorgefertigter Spielgeräte und Einbauten auf einer Fläche. Natürlich macht Schaukeln und Rutschen Spaß. Interessant ist jedoch, dass auch sehr einfache, unter Berücksichtigung der geltenden Sicherheitsnormen durchaus selbst baubare Strukturen ebenfalls zum Spielen und angenehmen Draußensein genutzt werden könnem, und zwar nicht nur von Kleinkindern sondern von Menschen aller Altersgruppen. Im Rahmen der Kreativwoche sollen die SchülerInnen unter fachlicher Anleitung mit dem Thema vertraut gemacht werden, selbst eine einfache Idee entwickeln und diese konkret vor Ort umsetzen. 

ZIELE der Kreativwoche

• Außenraum als „Raum“ wahrnehmen und gestalten
• Ansprüche von Kindern an Spielfreiräume kennenlernen 
• Kindlicher Entwicklung, kreativem Spiel, Bewegung einen Raum geben, unter Berücksichtigung von Unterschiedlichkeiten (Gendergerechtigkeit, unterschiedliche Naturelle, Kinder aus unterschiedlichen Kulturen)
• Partizipatives, von Expertinnen begleitetes Einbringen von Gestaltungsideen
• Gemeinsames Bauen
• Projektdokumentation, Medienarbeit

VORGANGSWEISE 

• Einstiegsworkshop ÖISS Schulfreiräme
• Besichtigung des neuen Grundstückes sowie des bestehenden Spielfreiraumes
• Paper tubes – Raumwahrnehmungs- und Gestaltungsübung
• Experimentelles Gestalten temporärer Spielelemente mit Feuerwehrschläuchen
• Ideenfindung neuer Dorfspielplatz
• Ansprüche formulieren, Skizzen
• Gartenworkshop – Spielfreiraumpflege, Wildkräuter
• Modellbau
• Abschlusspräsentation

EINSTIEGSWORKSHOP
Am Workshop nahmen 13 Kindergarten- und Hortpädagogik-SchülerInnen, die Werklehererin und Architektin Mag.a Vera Radinger-Sapelza sowie der zukünftige Grundstückseigentümer und Werkhofbetreiber Alfred Pototschnig teil.

Nach einem fachlichen Input durch die Landschaftsplanerin Lena Uedl-Kerschbaumer wurde mit den SchülerInnen über die Anprüche von Klein- und Schulkindern sowie Jugendlichen an Schulfreiräume diskutiert.
Danach wurden bestehende Spielfreiräume besichtigt bzw. ausprobiert und das zukünftig zu bebauende Grundstück erkundet und erste Ideen vor Ort entwickelt und besprochen.

In den nächsten Tagen folgten noch Raumwahrnehmungsübungen, wo aus Papierrollen Räume gebaut und im Außenraum angeordnet wurden. Danach gab es einen Planungsworkshop, experimentellen Spielelementebau mit Feuerwehrschläuchen sowie Modellbau.

AUSBLICK
Die Arbeitsergebnisse werden Ende April der Gemeinde und in den kommenden Wochen etwaigen Förderstellen (Kulturradwegnetzwerk, Regionalentwicklungsbüro, Landesregierung) vorgestellt. Wenn diese Bemühungen fruchten, soll im laufenden bzw. nächsten Jahr ein naturnaher Erlebnis-Spielfreiraum für  SchülerInnen, die Dorfkinder und -jugendlichen sowie die BenutzerInnen des Kulturradweges verwirklicht werden. Die BAKIP-SchülerInnen werden eventuell eines Tages als HortpädagogInnen mit „ihren Kindern“ wiederkehren und den grosskleindraussen-Spielfreiraum genießen.

Fotos
Lena Uedl-Kerschbaumer, Vera Radinger-Sapelza

unterstützt von
KulturKontakt Austria, ÖISS, zt: Kammer