Mit einer Ausstellung von SchülerInnenprojekten zur Architektur stellte sich die junge baukulturelle Bildungsinitiative ARCHITEKTUR_SPIEL_RAUM_KÄRNTEN der interessierten Öffentlichkeit vor.
Nach Meinung von ExpertInnen geschieht nachhaltiges Lernen am besten durch aktives Erleben und Selber-Tun. Unter diesem Aspekt wurden die vorgestellten
Architekturprojekte an verschiedenen Kärntner Schulen im letzten Jahr durchgeführt, und auch die Gestaltung der Ausstellung (23.11. – 7.12.2007) lud zum Mitmachen ein: man konnte mit Minitaschenlampen Licht-und Schattenwirkung an Modellen erforschen, den Unterschied zwischen hartem Beton und weichen Kissen erleben, ein Sitzmöbel aus einem Stück Papier falten, sich in einen textilen Lichtraum zurückziehen und sogar ein Stück fliegende Architektur mit nach Hause nehmen.
Die Eröffnungsveranstaltung am 22.11.2007 besuchten zahlreiche Persönlichkeiten aus Kultur, Wirtschaft, Politik und Presse, Fachleute aus Architektur und Pädagogik, darunter die Präsidentin des Landesschulrates, Dr. Claudia Egger, ArchitekturvermittlerInnen aus Kärnten und anderen Bundesländern und vor allem viele interessierte Jugendliche und Kinder.
Der Präsident des Napoleonstadels, Arch DI Reinhold Wetschko begrüßte die Gäste und unterstrich die Notwendigkeit, bereits Kindern und Jugendlichen die Themen
der Architektur nahezubringen, um ihre spätere Entwicklung zu mündigen und entscheidungsfähigen BauherrInnen zu fördern. Dr. Barbara Feller, Geschäftsführerin
der Architekturstiftung Österreich, die schon seit Jahren im Bereich der Architekturvermittlung aktiv ist, konnte einen fundierten Einblick in die Bedeutung dieser Arbeit geben. Als Fachinspektor für Bildnerische Erziehung und Technisches und Textiles Werken war mit Mag. Horst Kothgasser ein Fachmann der Kulturvermittlung und der Pädagogik am Wort, der dem ARCHITEKTUR_SPIEL_RAUM_KÄRNTEN vor allem auch “schwierige” – kritische – junge Menschen wünschte, um die Qualität der Architekturvermittlungsbestrebungen
hochzuhalten.
Dass die meisten davon bei der Durchführung ihrer Projekte mit Begeisterung bei der Sache sind, bewiesen die Projektpräsentationen von Elke Broos und Anna Jordan von der BAKIP Klagenfurt sowie Donata Kuess und Bettina Jamnig vom BRG Viktring, die von ihren Erfahrungen mit ihren Architekturprojekten berichteten.
Schließlich eröffnete LABG DI Johann Gallo in Vertretung des Kärntner Landeshauptmannes die Ausstellung und bekräftigte mit seiner Sicht als Vorsitzender des Kulturausschusses im Kärntner Landtag die Wichtigkeit der Bildungsförderung im Bereich von Kunst und Architektur bereits bei jungen Menschen. Durch den Abend führte DI Christine Aldrian-Schneebacher von ARCHITEKTUR_SPIEL_RAUM_KÄRNTEN.
Zum Abschluss präsentierte Dr Peter Nigst von der FH Kärnten, Studiengänge Architektur und Bauingenieurwesen, die neue Faltpublikation “ausdruck 04”, die sich mit dem Thema Architekturvermittlung auseinandersetzt und in der auch die meisten ausgestellten Projekte gezeigt werden (erhältlich an der FH-Kärnten, Standort Spittal | Studiengänge Bauingenieurwesen und Architektur | Villacherstr.1, 9800 Spittal ).
Das Angebot des Eröffnungsabends wurde mit einem Büchertisch der Buchhandlung Carinthia und einem liebevoll von SchülerInnen, LehrerInnen und ArchitektInnen vorbereiteten Buffet abgerundet.
Die Ausstellung im Napoleonstadel fand insgesamt großes Interesse und wurde vor allem von vielen Schulklassen besucht. Viele LehrerInnen nützten die bereits geknüpften Kontakte zu ArchitektInnen und wünschten sich für ihre Klassen eine Ausstellungsführung, die oft auch spontan von den Teammitgliedern von ARCHITEKTUR_SPIEL_RAUM_KÄRNTEN durchgeführt wurde.
Die Ausstellung im Napoleonstadel bildete den Auftakt zu weiteren Aktivitäten von ARCHITEKTUR_SPIEL_RAUM_KÄRNTEN. Am 23.11.2007 fand an der Fachhochschule in Spittal ein Netzwerktreffen und Workshop zum Thema „Materialien in der Architekturvermittlung“ statt, an dem sowohl ArchitekturvermittlerInnen aus ganz Österreich und Bayern als auch LehrerInnen aus Kärntner Gymnasien im Rahmen eines 2-tägigen PI-Seminars teilnahmen. Zusätzlich wurden während der Ausstellung drei SchülerInnenworkshops durchgeführt, bei denen SchülerInnen aller Schulstufen die Möglichkeit bekamen, Architektur und Raum auf unterschiedliche Art und Weise zu erfahren, zu erleben und zu gestalten. Auch die Monatszeitschrift der Kulturabteilung des Landes Kärnten „Die Bruecke“ widmet in ihrer aktuellen Ausgabe dem ARCHITEKTUR_SPIEL_RAUM_KÄRNTEN einen umfangreichen Beitrag. Allen Mitwirkenden am Zustandekommen der Ausstellung und der Parallelaktivitäten gebührt nochmals unser Dank. Durch diese Veranstaltungen hoffen wir den Beginn einer wirksamen Architekturvermittlungsinitiative in Kärnten gesetzt zu haben und freuen uns auf eine fruchtbringende Zusammenarbeit mit allen ArchitekturvermittlerInnen Österreichs, vor allem aber auf ein gemeinsames Architektur-Entdecken mit vielen ArchitektInnen, PädagogInnen, Jugendlichen und
Kindern.
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