Wo kommt Mathematik in der Architektur zum Einsatz?
Ideensammlung
Der Mensch als Maßstab
- Schätz – und Messübungen
- Eigener Körper als Maßhilfe
- Ziegelstein
- Englische Maßeinheiten
- Recherche
- Treppen abmessen
Proportion
- Maß für Ästhetik
- Leonardo: Der vitruvianische Mensch
- Le Corbusier: Der Modulor
Goldener Schnitt
- Definition
- Konstruktion Goldener Schnitt
- Faltübung: Fünfeck
- Goldene Spirale
- Mensch im Goldenen Schnitt
- Goldener Zirkel – bauen
- Messen – einander abmessen
Statik und Geometrie
- Freie Formen, Kuppeln und Platonische Körper
- (Tetraeder, Pyramide, Oktaeder, Ikosaeder,…)
Ziele
Proportionen bewusst wahrnehmen
Eigenen Körper als Maßhilfe erfahren
Größenverhältnisse ausrechnen
Sensibilisierung der Wahrnehmung mit Blick auf das „Alltägliche“
Das Projekt erstreckte sich über drei aufeinanderfolgende Tage zu 4-6 Unterrichtseinheiten.
Der intensive theoretische Input wurde durch praktische Übungen und eigene Recherche aufgelockert, dennoch klafften die Interessen der 33 SchülerInnen weit auseinander. Was die einen interessiert, fanden die anderen langweilig, was für die anderen spannend war, fanden die ersten wiederum zu kompliziert.
Zuerst wurde viel geschätzt: Wie hoch und breit sind Klassenzimmer, Türrahmen, Tisch-und Stuhlhöhe etc. Die Schätzwerte wurden zur Selbstkontrolle mit Maßbändern nachgemessen.
Das spannende Thema des Menschen als Maßstab wurde durch viele Beispiele belegt und überprüft. So verbrachten die Jugendlichen viel Zeit mit dem Abmessen der Höhe von Türschnallen, der Maße von Möbeln, der Steigung von Treppen etc., um die Messergebnisse wiederum auf die Körpermaße des Menschen zurückzuführen (Elle, Sitzhöhe, Schritt,…) Auch Maße wie Augenhöhe und Schulterbreite und sogar Nasenlänge und Haaresbreite wurden genauer unter die Lupe genommen.
Mit der Proportionslehre und insbesondere dem Goldenen Schnitt hatten manche ihre liebe Not, doch mit zahlreichen Beispiele über dessen Vorkommnis in der Natur und beim Menschen und in weiterer Folge viele Anwendungsbeispiele in der Kunst und Architektur wurde auch der „trockene Stoff“ anschaulich vermittelt.
Am meisten Spaß hatten die SchülerInnen beim Bauen der Stabtragwerke und platonischen Körper aus Zeitungspapier. Viele freuten sich, ihre „Kreativität“ ausleben zu können, obwohl gerade diese Übung relativ wenig mit Kreativität zu tun hatte, sondern strengen mathematischen Gesetzmäßigkeiten folgt. Doch durch das Selber-Tun wurde die Jugendlichen geradezu beflügelt und präsentierten stolz ihre entstandenen Tragwerkskörper in der Klasse.
Folder zum Download
Plakat zum Download
Zum Schwerpunkt „Der Mensch als Maßstab“ wird im Rahmen von „Kulturelles Erbe. Tradition mit Zukunft“ des bm:ukk eine Präsentation in Form eines Folders und eines großformatigen Ausstellungsplakates gestaltet.
Fotos
Christine Aldrian-Schneebacher
unterstützt von
BM:BWF, zt: Kammer, KulturKontakt Austria