Leonardo da Vinci konstruierte einst eine bogenförmige Brücke, die ohne Verbindungsmittel wie Nägel oder Seile funktioniert. Bei Belastung verkeilen sich die Kanthölzer ineinander und lösen einen Selbsthemmungsmechanismus aus, der die Brücke daran hindert, zusammenzubrechen. Das Prinzip, das auf Reibung der Kanthölzer basiert, kann in vielen Kontexten angewendet werden, zum Beipiel neben unterschiedlichen Brückenbauweisen auch als Kuppel.
Durch den Bau der Leonardobrücke lassen sich einfache physikalische Prinzipien der Mechanik und Grundlagen der Statik veranschaulichen.
Wie können große Spannweiten stützenfrei überbrückt werden? Im Workshop werden Brücken mit einfachen Materialien gebaut und auf ihre Tragfähigkeit untersucht sowie das Prinzip des Selbsthemmungsmechanismus erprobt.
Beim Bauen entdecken die Schüler:innen einige der wichtigsten Bezugsdisziplinen der Architektur und erfahren, welche Fachgebiete an der Planung und Umsetzung eines Gebäudes beteiligt sind und lernen den Entstehungsprozess eines Bauwerks, der die Architektur vor allem mit der Tragwerksplanung eng verknüpft, nachzuvollziehen. Das Bauen der Leonardobrücke fördert die Feinmotorik, die Konzentration, den Teamgeist und das räumliche Vorstellungsvermögen. Das einfach verständliche Bauprinzip der Brücke fordert zu Experimenten heraus und provoziert das Weiterdenken des Prinzips in andere Tragwerke und Varianten.
unterstützt vom OeAD und der ZT Kammer
Fotos: Christine Aldrian-Schneebacher