Unter dem Titel „heimspiel“ fanden am 3. November 2009 im Napoleonstadel, dem Haus der Architektur in Klagenfurt zwei Workshops mit Schülern der 1. Klasse RG St. Ursula und der 3. Klasse VS St. Ursula statt.
Die spielerische Übersetzung von architektonischen Begriffen, wie Horizontale, Vertikale und Diagonale im Zusammenhang mit der Proportion des vorhandenen Innenraumes stand im Vordergrund. Mit dem einfachen Mittel, der Linie, in Form von Baumwollbändern wurde mit sehr viel Enthusiasmus ein räumliches, frei schwebendes „Gespinnst“ erschaffen.

Ziel:
Anhand von bekannten zweidimensionalen geometrischen Begriffen, wie der Vertikalen, Horizontalen und Diagonalen, welche eng verbunden mit den Grundelementen der Architektur und im speziellen der Raumwahrnehmung sind, einen vorhandenen gebauten Innenraum in seiner Größe und Maßstäblichkeit zu erforschen und zu verändern.24 Schüler der 1. Klasse RG St. Ursula wurden im Napoleonstadel, dem Haus der Architektur in Klagenfurt, mit einem vorbereiteten Hügel voller Knäule aus weißen Baumwollbändern empfangen.
Die Bildung von 2-er Teams sowie das folgende abwechselnde Hin- und Herwerfen des Knäuels zwischen diesen beiden Personen bewirkten eine Vernetzung. Die SchülerInnen beschäftigten sich auf spielerische Weise mit den architektonischen Begriffen Vertikale, Horizontale, Diagonale, Distanz und Raum.
Es entstanden den Raum zerteilende Linien, welche einen Anfang und ein Ende haben – sie unterscheiden das Drüben und Herüben.
Viele dieser Linien bewirken eine räumliche Verdichtung und verstärken so die Wahrnehmbarkeit des vorhandenen Innenraumes. Das Ergebnis dieses Experiments ist ein dreidimensionales, im Raum frei schwebendes „Gespinnst“.
2 Spielregeln begleiteten die Aktion:
Die Bänder mussten nach jedem Wurf gespannt und teilweise verknotet werden und es war verboten, auf das Geländer im ersten Stock zu steigen.

Jeux Dramatiques/ Spielen aus dem Erleben
Wir tun so, als ob wir lauter Architektinnen und Architekten wären

Hinführen der SchülerInnen über Sensibilisierungsübungen
Über das Ich – ich erfahre, erspüre den Raum als Ganzes, in Einzelheiten, ich befühle die Materialien, aus denen die Wände, der Boden, die Sessel, ….sind. Über einen Platz im Raum nehme ich Perspektiven wahr, wo ist für mich ein guter Platz in diesem Raum?…..
Zum Du – Austausch unter Fachleuten (Architektinnen und Architekten) über das Wahrgenommene – Reflexion in der Gruppe
Zum Wir – Im Jeux ist alles spielbar, zum Thema passend z.B. Menschen, eine Mauer, einen Ziegel, Fenster, …..

Die Kinder errichten eine lebende Grundmauer, mit einer Tür, einem Fenster. Auch einen Tisch, einen Kasten, einen Sessel gibt es bereits.Das eigentliche Spiel
Aus dem bisher Erlebten suchen sich die Kinder eine für sie passende Rolle nach ihrer momentanen Stimmung aus. Sie verkleiden sich mit Tüchern, Hüten, Brillen und sie gestalten mit verschiedensten Utensilien einen Platz, der zur Rolle passt (z.B. in diesem Spiel gibt es eine reiche Frau, die zwei Zimmermädchen angestellt hat und die eine Architektin engagiert, um mit ihr einen Plan für die Erweiterung ihrer Villa zu besprechen)

Das Spiel ergibt sich aus den Begegnungen und dem Erleben der verschiedenen Rollen.
Es gibt kein Richtig und kein Falsch. In einem Nachgespräch schildern die Kinder ihr Erleben aus dem Spiel – Wie ist es mir im Spiel ergangen? Was hat mir gefallen? Was hat mir nicht gefallen?

Einladung

Presse
Die Bruecke, November 2009

Fotos
Annekathrin Hahmann

unterstützt von
Land Kärnten Kultur, FH Kärnten, zt: Kammer, KulturKontakt Austria, Architektur Haus Kärnten