Less is more – auch und vor allem im Kindergarten.
ExpertInnen sind sich einig: Die Sensibilisierung auf bewusstes Raumempfinden muss so früh wie möglich geschult werden. Je jünger die Kinder sind, desto wichtiger ist es, ihnen unmittelbares Raum-Erleben zu ermöglichen. Die meisten Kinder lieben grundsätzlich das Bauen und Erleben von „Höhlen“, in die sie sich selbst Zurückziehen können, das Bauen im (der kindlichen Körpergröße entsprechenden) Maßstab 1:1.
Dieses Bewusstsein sollte das Projekt Lichträume auch den angehenden KindergartenpädagogInnen vermitteln, um ihnen deutlich zu machen, dass jede Raumsituation (Größe, Form, Licht, Farbe etc.) Auswirkungen auf das persönliche Empfinden hat und es auch in ihrer Hand liegt, ob sich ihre tägliche Umgebung zum „Wohlfühlraum“ entwickelt oder nicht. Oft sind Kindergärten auch ohne die farbenfrohen Arbeiten der Kinder schon sehr bunt gestaltet und es kann leicht der Eindruck des „Zuviel des Guten“ entstehen. Daher war es auch ein Ziel des Projekts sich auf ein Thema und wenige Materialien zu reduzieren und damit konzentriert zu arbeiten.
Licht und Farbe eines Raumes stehen in direktem Zusammenhang mit dem Wohlbefinden der NutzerInnen. Mit einer theoretischen Einführung zu diesen Aspekten begann das Projekt.
Im praktischen Teil bauten die Schülerinnen, jeweils in 6er-Arbeitsgruppen, Lichträume im Areal der Schule und des Übungskindergartens. Zur Verfügung standen dabei weiße Stoffbahnen, Holzlatten und Schnüre. Die daraus entstandenen Bereiche – meist Einzelräume und kleine Höhlen, aber auch offene Räume – erhielten als einzigen „Einrichtungsgegenstand“ farbiges Licht. Die Gegebenheiten des Ortes ermöglichten auch die spontane Errichtung eines „Tageslichtraumes“, der durch das einfallende Tages- und Sonnenlicht einen besonderen Reiz darstellte.
Jedes Team übernahm für die Projektdauer von 3 Monaten die „Patenschaft“ für seine Installation, die Namen wie Kubus, Sultanszelt, Tunnel oder Lichtröhren erhielten. Das bedeutete Licht ein- und ausschalten, sauberhalten, beobachten, befragen etc. und bot den Schülerinnen die Möglichkeit ihre eigenen Erfahrungen zu sammeln und zu dokumentieren sowie speziell auch die Reaktionen der Kinder zu beobachten.
Zu Schulschluss wurde das Projekt den LehrerInnen, Eltern und lokalen MedienvertreterInnen vor Ort präsentiert.