ORTE FINDEN – ZEICHEN SETZEN
EIN PROJEKT MIT SYNÄSTHETISCHEM ANSPRUCH
Ein 40ha großer Landschaftsraum bietet den SchülerInnen der 4. Klassen des BG Porcia für eine Woche ein weitläufiges „Naturatelier“. Hier entstehen 4 räumliche Interventionen, welche die Besonderheiten des Ortes, den „Genius loci“ (lat: Geist des Ortes), verstärken.
Die Aspekte des Landschaftsraumes werden nicht nur hinsichtlich eines architektonisch gestalteten Naturraumes verarbeitet, sondern weiterführend von den Arbeitsgruppen Schauspiel, Akustik, Kostümgestaltung und Fotografie übernommen und in Korrelation zum entstandenen architektonischen Objekt kreativ weiterbearbeitet.
Alles lässt sich auf das Eine zurückführen, aus dem es erwächst – auf die Landschaft!
Analyse
Bei der ersten Besichtigung und Begehung des Geländes werden die Orte von den SchülerInnen sensibel ausgelotet. Ausgerüstet mit Bleistift, Notizblock und Kamera werden die ersten Eindrücke von diesen Orten schriftlich, skizzenhaft und fotographisch festgehalten.
Die digitalen Fotos werden entwickelt und in Form von Collagen hinsichtlich des gewählten Motivs arrangiert. Die Collagen sind die Grundlage für eine assoziative (Assoziation = gedankliche Verbindung, Verknüpfung) und metaphorische (Metapher = Verbildlichung eines Begriffes) Weiterbearbeitung der diversen Landschaftsräume.
Entwerfen (in Wettbewerbsform)
Anhand von Skizzen und Modellen werden in Bezug zu den unterschiedlichen Orten unterschiedliche Objekte entworfen, die bestimmte Eigenschaften des jeweiligen Ortes verstärken bzw. sichtbar machen und diese dem Betrachter mitteilen sollen. Auf eine dafür geeignete Materialwahl wird besonderes Augenmerk gelegt.
Raumwirkung, Realisierbarkeit und Ästhetik sind die wesentlichen Kriterien nach denen die Objekte von einer Jury untersucht und gereiht werden.
Die 4 erstgereihten Objekte werden nach kleinen Adaptierungsarbeiten im Rahmen der Kreativwoche umgesetzt.
Umsetzung
Das jeweilige „Architektenteam“ übernimmt in der Bauphase (KREATIVWOCHE 2011) die Projektleitung und somit die Verantwortung für die Umsetzung ihres Objektes (Fokus: SIMA Christopher, 4c | Naturraum: LAGGER Alexander, 4b | Kokon der Wildnis: KAPPL Marc und PRIESCHL Matthias, 4c | Tsunami: GRAF Anna-Lena, 4c und MAYER Theresa, 4c).
Parallel zum Bau der Objekte entstehen musikalische, schauspielerische, und kostümbildnerische Interpretationen, sowie eine Dokumentation in Film und Fotografie.
Den Höhepunkt dieses spartenübergreifenden Gemeinschaftsprojektes bildet die Abschlussperformance am Ende der Kreativwoche, wo alle Schülergruppen das von ihnen Erarbeitete öffentlich präsentieren können.
Bei herrlichem Frühlingswetter pilgert eine große Besucherschar, angeführt von einer skurrilen Musikkapelle durchs Naturatelier – querfeldein über Wiesen und teils unwegsames Moorgebiet – um den Darbietungen der SchülerInnen zu lauschen und ihre eigenen „Raumerfahrungen“ zu machen.
Ziele kurz und prägnant
- Sensibilisierung der Wahrnehmungsfähigkeit in Bezug auf Raumwirkungen in der Landschaft
- Besonderheiten von Orten spüren lernen
- Fähigkeit, Gesehenes verbal zu artikulieren
- Das Prozesshafte der Entstehung einer räumlichen Inszenierung erfahren
- Kritik- und Urteilsfähigkeit fördern
- Teamfähigkeit fördern
- Fähigkeiten im Umgang mit architektonischen Gestaltungsmitteln erlangen
Methoden
- Impulse vor Ort – Erleben, Erfahren mit allen Sinnen
- Angeleitetes Schauen – Metaphern, Assoziationen
- Verbale und schriftliche Reflexion, Skizzen
- Ideensammlung – Grundkonzept
- Selbstverantwortlichkeit stärken
- Überprüfung der Realisierbarkeit – Auseinanderstzung mit den Materialien
- Durchführung vor Ort
- Reflektierende Interviews nach einzelnen Bauphasen
- Resümee
Broschüre RaumGestalten 2010-11
Presse
schule & sportstätte, Dezember 2012
30. Mai 2011, Kärntner Woche
Filme
FILM Tsunami
FILM Kokon in der Wildnis
FILM Fokus
FILM Naturraum
Fotos
Sonja Hohengasser
unterstützt von
FH Kärnten, BM:BWF, zt: Kammer, KulturKontakt Austria, ÖISS, Architekturstiftung Österreich, Kärntner Sparkasse