Bestandsaufnahme zwischen Bahnhof und Drauufer
Eine historische Straße, ein neues Wohnviertel, ein Mobilitätsknoten, viel Bewegung, ein Shared Space, Hotels, Eisläden, Leerstände, Gasthäuser, Billiggeschäfte, Kindergärten, Pflegeheime, Schanigärnten, Obdachlose, Radwege, Flussufer, Kirche, Kongresszentrum, Kulturvereine, …

INHALT Wem gehört der Raum?
Das Bahnhofsviertel in Villach ist ein gesellschaftlich und kulturell diverser Stadtteil in mehreren Schichten. Welche sind sichtbar? Welche sind unsichtbar? Wie und von wem wird der öffentliche Raum genutzt?

METHODE Schicht für Schicht betrachten
In Zusammenarbeit mit dem Architektur_Spiel_Raum Kärnten und dem Verein schau.Räume werden – noch fast leere – „Planquadrate“ mit den Umrissen der Gebäude vorbereitet. Die Jugendlichen untersuchen systematisch unterschiedliche Layer im Planquadrat: Raum für Menschen, Raum für Autos, Raum für Bäume, Wegeführung, Aufenthaltsqualitäten, Aufenthaltsdauer, Nutzungen, Inklusion und Ausgrenzung, Konflikte, Stadtmöblierung, Identifikationen.
Begehungen, Interviews, eigene Beobachtungen und Erfahrungen sensibilisieren die Wahrnehmung der jungen Leute auf den öffentlichen Raum und seine Nutzung und machen neugierig auf alte Verhaltensmuster und neue Entwicklungen. Schicht für Schicht werden die Inhalte des anfangs leeren „Planquadrats“ sichtbar gemacht.

ZIEL Wahrnehmung sensibilisieren | Stadtraum erkunden | Zusammenhänge erkennen
Die Ergebnisse der Untersuchungen im Planquadrat werden den Anwohner:innen und der Stadt Villach am Standort der schau.Räume präsentiert und diskutiert: Wem gehört der Raum nun wirklich?

Gesprächspartner:innen: Stadtplanungsexpert:innen, ÖBB Mitarbeiter:innen, Pädagog:innen, Bewohner:innen, Senior:innen, Eltern, Obdachlose, Migrant:innen, Sozialarbeiter:innen

Zitate aus Interviews mit Personen aus dem Planquadrat:

„Barrierefreiheit ist für Menschen aller Altersgruppen wichtig, um mit dem Fahrrad, dem Kinderwagen oder dem Rollstuhl sicher durch die Stadt zu kommen.“ I.B., Marketingexpertin und Mutter

„Leider wurde das Drauschiff auf den Ossiacher See verlegt, ich bin hier gerne damit gefahren.“ A.I., Bewohnerin

„Jeder Mensch hat die gleichen Rechte und verdient gleich viel Respekt, unabhängig von der Generation, Herkunft, Religion oder Hautfarbe.“ A. B., Geschäftsfrau

„Hier sind Freizeiteinrichtungen wie der Skaterpark am Wagenboden gut zu erreichen, man braucht kein Auto dafür.“ G.M., Stadtplanung

„Wir lieben es, dass das Viertel so belebt und zentral ist, aber wir müssen  zum Spielen im Wald mit dem Zug nach Warmbad fahren. Nachbarskinder bekommen oft keinen Kindergartenplatz.“ K.K., Leiterin Kindergarten

„Im Bahnhof fehlt eine Trafik bzw. Zeitschriftenkiosk, denn Reisende haben endlich Zeit für Lektüre.“ A. F., ÖBB Mitarbeiterin

„Ich arbeite beim Repair-Café, weil hier die Menschen zusammenkommen und Dinge wieder reparieren, statt sie wegzuwerfen.“ A.I., Bewohnerin

„Als ich im Peraugymnasium war, waren die Taschenrechner groß, und nur wenige besaßen einen. Und hier gab es nicht so viel Beton.“ H.L., Bewohner

„Ich liebe die Vielfalt der Natur und der Menschen.“ A. B., Geschäftsfrau

„Denkt immer daran, dass es im Leben Höhen und Tiefen gibt.“ I.K., Seniorin


Projektdurchführung: Juni 2024
Präsentation: 24. Juni 2024, 13:30 schau.Räume, Draupromenade 6, Villach

Dieses Projekt wird durch die Projektreihe RaumGestalten 2023/24 unterstützt, getragen von: OeAD, Architekturstiftung Österreich sowie Bundeskammer der Ziviltechniker:innen | arch+ing
Fotos: Christine Aldrian-Schneebacher, Rosalia Kopeinig