Der Schulfreiraum der VS Spittal West wird von den Schulkindern der Volksschule, den Nachmittagskindern des Hortes, den Kindern der Sonderschule und den SchülerInnen der Musikschule als Erholungsraum genutzt.
Er gliedert sich in zwei Teilräume, den „Kleinen Schulhof“ und die „Großer Schulhof“ genannte Wiese.
Zur Steigerung der Aufenthaltsqualität soll die Fläche in mehreren Phasen mit naturnahen, erlebnisreichen, zur Bewegung motivierenden und Erholung spendenden Freiraumelementen ausgestattet werden. Schulfreiraumplanung ist anspruchsvoll. Neben den Bedürfnissen und Anprüchen der Kinder und LehrerInnen müssen auch die Sicherheitsaspekte, eine wirtschaftliche Errichtung, Erhaltung und Pflege der Anlagen berücksichtigt werden.
Das Schulteam, bestehend aus Direktorin, LehrerInnen und ElternvertreterInnen hat mich zur Durchführung eines Kinderworkshops, eines Erwachsenenworkshops und zur Erarbeitung eines Vorentwurfes incl. Grobkostenschätzung auf Basis der Workshopergebnisse beauftragt. Im folgenden Schriftstück werden Workshopergebnisse und Planung dokumentiert und erläutert.
KINDERWORKSHOP
ABLAUF und ERGEBNISSE
Nach einer Begrüßung im Klassenzimmer ging es als erstes nach draußen.
Der neu zu gestaltende Außenbereich wurde – ohne Vorgaben – aufgesucht, die Kinder bewegten sich frei im Gelände. Anschließend trugen die Kinder mit bunten Filzstiften in einer Karte ein, wo sie sich aufgehalten hatten, und wo sie sich bewegt hatten. So entstand eine „kognitive Karte“ des zukünftigen Spielraumes, die bei den Kindern beliebte Wege und Aufenthaltsorte visualisiert.
Danach wanderten wir wieder hinein und gingen auf „Traumreise“
Angeleitet von der Landschaftsplanerin bekamen die Kinder eine kleine Geschichte erzählt, die ihre eigenen Bilder positiv erlebter Spielräume wecken sollte. Die Geschichte endete offen, und die Kinder hatten individuelle Bilder im Kopf. Diese wurden durch Zeichnen „zur Sprache“ gebracht.
Die gezeichneten Ideen wurden in der Gruppe vorgestellt, besprochen und von der Lehrerin und der Planerin nach Ähnlichkeiten geordnet und zusammengefasst. Im Anschluss wurden die Ideen in Gruppen zu 6 Kindern als Modelle aus unterschiedlichen Materialien gebaut. Hier war Kreativität gefragt, sachliche Vorgaben (Statik, Normen, Budget etc.) waren dabei ohne Belang.
Die Kinder bekamen eine einfache Modell-Grundlage (einen handgezeichneten Plan im Maßstab 1:100) und verschiedene Materialien (Cutout-Bilder und einfaches Bastelmaterial) zur Verfügung gestellt, um daraus Pflanzen, Spielelemente oder Freiraummobiliar herzustellen. Die fertigen Modelle wurden dann auf den Plan gelegt, in gemeinsamer Diskussion am „idealen Ort“ positioniert und festgeklebt. Dieses Planmodell wurde allen Kindern der Schule und bei der nächsten Veranstaltung, dem „Einstiegsworkshop“ den Erwachsenen der Schulgemeinschaft sowie den Gemeindevertretern vorgestellt.
ERWACHSENENWORKSHOP
ABLAUF und ERGEBNISSE
Beim Erwachsenenworkshop wurden alle Zuständigen und Beteiligten an einem Tisch versammelt – der interimistische Bürgermeister, der Spielplatzzuständige des Stadtgemeindeamtes, Eltern, LehrerInnen aller Schulen, die Direktorin, der Musikschulleiter und die Schulwarte.
Nach einem Fachvortrag über die Bedeutung von Schulfreiräumen wurden den Anwesenden die Ideen und das „Modell“ der Kinder vorgestellt.
Anschließend wurde im Schulhof über Aspekte wie Gestaltungsmöglichkeiten, Sicherheit, Gartenpflege, gelebter Schulalltag im Außenraum, Veranstaltungsmöglichkeiten und weitere Ideen diskutiert.
Alle kamen zu Wort, die wichtigen Aspekte und Ideen wurden von der Planerin auf Karten gesammelt und in der Entwicklung des Vorentwurfes mit berücksichtigt.
Mit den Gemeindeverantwortlichen wurde vereinbart, dass bei Gestaltungsideen selbstverständlich die geltenden Normen und Richtlinien berücksichtigt werden, auf die Vorgaben der Gemeinde eingegangen wird und die fertigen Unterlagen noch einmal dem neu gewählten Bürgermeister vorgestellt werden.
Vor jedweder Umsetzung wird vorab das Einvernehmen der Gemeinde eingeholt und die Normgerechtigkeit geprüft. Die Schulgemeinschafft hofft auf kräftige Unterstützung durch die Stadtgemeinde Spittal/Drau.
Fotos
Lena Uedl-Kerschbaumer
unterstützt von
VS West Spittal/Drau, Elternverein